Sonne

Die Gestirne haben Menschen seit jeher fasziniert und begeistern auch heute die Menschen. Manche erhoffen sich Rat und Weisung von ihren Konstellationen. Die Ägypter und Babylonier beschäftigten sich mit dem Sternhimmel und die Verehrung der Gestirne als Götter war weit verbreitet. Die Ägypter sahen z.B. in der Sonne die Gottheit RE - und bei den Babyloniern spielten Sonne und Mond als Götter eine große Rolle.

Während andere Völker die Gestirne als Gottheit verehrten, waren Sonne, Mond und Sterne für Israel von Jahwe Geschaffenes. Im Schöpfungsbericht erschafft Gott zwei große Lichter (1 Mose 1,16f), es sollen Sonne und Mond sein. Dass von Lichtern die Rede ist, zeigt, dass die „Vergöttlichung“ vermieden werden soll und ihnen ein Rang als Lichter mit bestimmten Aufgaben zugewiesen wird. In Psalm 74,16 macht Gott den Lauf der Gestirne.

Naturerscheinungen werden im Josuabuch beschrieben, die als Gottes Macht über die Sonne gedeutet werden: "Da stand die Sonne still, und der Mond blieb stehen, bis sich das Volk an seinen Feinden gerächt hatte." (Josua 10,13).  Im Hiobbuch heißt es: "Er spricht zur Sonne, so geht sie nicht auf!" (Hiob 9,7). 

In der Zeit, als König Josia über Juda herrschte, wurden die "Gestirnanbeter" zurückgedrängt (2.Könige 5). Sonne und Mond werden aufgefordert, den lebendigen Gott Jahwe zu loben (Psalm 136,9). Und nun wird Gott als Sonne bezeichnet (Ps 84,2).

Im neuen Testament werden die Gerechten leuchten wie die Sonne (Mt 17,2), aber ebenso wird Gott die Sonne aufgehen lassen über Gute und Böse (Mt 5,45). Ohne die Sonne gäbe es kein Leben, zu viel an Sonne bedeutet der Tod.

Elementare Dinge wurden und werden für Menschen oft zu Göttern. Angewiesen auf die Sonne, wurde sie von Menschen verherrlicht. Der Mensch ist der Welt mit ihren Naturgewalten bis heute ausgesetzt. Sie sind der Rahmen, die Bedingungen seiner Existenz. Das Miteinander, das Verwoben-Sein von Mensch und Natur wird besonders im Schöpfungsbericht deutlich. Ebenso klar ist dort, dass alles, was es gibt auf der Welt eine Handschrift trägt – und das ist Seine, die Handschrift unseres Gottes. 


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