Querdenkerin mit analytischem Blick


Heiderose Gärtner wird nach zahlreichen beruflichen Stationen in der Landeskirche Gemeindepfarrerin


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Will ihre Berufserfahrungen in der vorderpfälzischen Kirchengemeinde Altdorf einbringen: Pfarrerin Heiderose Gärtner. (Foto: VAN). Für den 1000 Quadratmeter großen Garten am Pfarrhaus hat sie schon einen genauen Plan, ihre neue Gemeinde Altdorf wird sie erst ab August genauer kennen lernen. Heiderose Gärtner, promovierte Theologin mit Zusatzausbildung in sinnorientierter Psychotherapie, kehrt nach zahlreichen Stationen in der Landeskirche zu ihren beruflichen Anfängen zurück: „Ich war die ersten zehn Jahre meines Berufslebens Gemeindepfarrerin, ich möchte das auch die letzten zehn Berufsjahre wieder sein“, sagt die in Grünstadt aufgewachsene Theologin.


1980 übernahm die junge Mutter im Alter von 25 Jahren nach einem Vikariat in der Gemeinde Wollmesheimer Höhe bei Landau ihre erste Pfarrstelle in Rieschweiler im Dekanat Zweibrücken. Zehn Jahre später ging Gärtner als Referentin von Kirchenpräsident Werner Schramm nach Speyer und übernahm damit als erste Frau in der Landeskirche dieses Amt.


Es folgten weitere berufliche Stationen als Dozentin am Predigerseminar der pfälzischen Landeskirche in Landau, als Leiterin der Fort- und Weiterbildung im Diakonischen Werk in Speyer sowie ab 2002 in der Ehe-, Familien- und Lebensberatung in Ludwigshafen. Zudem baute Gärtner mit der Ehrenamtbörse „Vehra“ in Ludwigshafen die größte Initiative dieser Art in Rheinland-Pfalz auf. Als zweite Vorsitzende des Evangelischen Presseverbands in der Pfalz und als Autorin von Rundfunkbeiträgen ist sie auch im journalistischen Bereich tätig.


„Ich war immer an landeskirchlichen Fragen interessiert“, resümiert Gärtner, die sich nie einer kirchenpolitischen Partei angeschlossen hat. Sie sieht sich selbst als Querdenkerin, die „nicht den gängigen Mustern entspricht“, deren Stärke es sei, die Dinge „kreativ und kritisch“ anzupacken. Diese Eigenschaft habe ihren beruflichen Weg nicht immer leicht gemacht, zieht die 54-Jährige Bilanz, die sich unter anderem als theologische Oberkirchenrätin bewarb.


Durch all diese Jahre zieht sich im Leben Gärtners ein publizistischer roter Faden: Ihre beruflichen Erfahrungen hat sie in Aufsatz- und Buchform verarbeitet. „Mit Kindern beten“, „Des Lebens reiche Ernte feiern“, „Gutes tun, rechnet sich“ oder „Federn lassen und trotzdem schweben“ heißen nur einige Titel. Sie denkt auch darüber nach, einen Scheidungsratgeber zu schreiben, in den ihre eigenen Erfahrungen einfließen sollen. Nach 33 Jahren Ehe mit dem Ludwigshafener Dekan Michael Gärtner hat für sie ein neuer Lebensabschnitt begonnen.


In Altdorf fühlt sie sich mit offenen Armen aufgenommen: „Es passt alles“, sagt Heiderose Gärtner. Sie freut sich darauf, ihre Berufserfahrungen in die Gemeinde zu tragen und alles, was dort bereits angelegt ist, „zum Blühen zu bringen“. Brigitte Degitz


Evangelischer Kirchenbote 2005 – 2008


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