Altern (44)

Mit der Einladung zur Goldenen Konfirmation kann eine Begegnungsmöglichkeit mit der „Milieuvielfalt“ der Alt-Werdenden geschaffen werden, dass macht dann Sinn, wenn es ein differenzielles, vielschichtiges Angebot der kirchlichen  Altenarbeit gibt, dass im Rahmen der Feier der Goldenen Konfirmation sozusagen aufgeblättert werden kann.

Es gibt nicht ‚die Alten‘, sondern sehr unterschiedlich Arten des Alters in verschiedenen Lebenslagen, Lebensformen und Lebensstilen - und damit auch mit differenzierten Einstellungen zu Bildung, Religion und Kirche. Auf diese Vielfalt des Alters können die Kirchengemeinden bzw. diakonischen Einrichtungen  mit einer Pluralität von Bildungs- und Veranstaltungsangeboten reagieren. Konkret bedeutet das z.B. einen Markt der Möglichkeiten rund um die Goldene Konfirmation zu gestalten, an der sich Gruppen, Kreise und Einrichtungen beteiligen. Weiterhin können Treff- und Begleitungsangebote gemacht werden. Es wird mit den teilnehmenden Menschen geklärt, in welche Richtung das Interesse geht und dann Optionen für ihr Engagement ausgewählt. Eine Schnupperphase in dem jeweiligen Ehrenamtsfeld wird ermöglicht. Das hilft den Schnuppernden und der Einrichtungen jeweils ihr Gesicht zu wahren, wenn „es das nicht war“ und unterstützt das eventuell nötige  „nein-sagen“ der Suchenden, die sich evtl. gegen Vereinnahmung wehren müssen.

Kirchengemeinden bieten Infrastruktur für  Vernetzungsmöglichkeiten In Bezug auf  Kontakte, Versorgung, Bildung und Begleitung, helfen bei der Selbstorganisation von z.B. einem wöchentlichen Mittagstisch – jeder kocht für jeden-oder dem Projekt „Alt hilft alt“.

Das, was Alt-Werdende können, stellen sie anderen zu Verfügung und umgekehrt. „Alt hilft alt“ ist ein Zukunftsmodell, in dem Ältere zusammenwohnen und viele Bereiche selbst bewirtschaften, z. B Mithilfe in der Küche, Bewirtschaftung und Hausmeisterarbeiten im Bereich des zur Anlage gehörigen Fitnessstudios und Schwimmbades. Verpflichtend ist mindestens zwei Stunden Sterbebegleitung in der Woche zu leisten.

Angesichts der demographischen Entwicklung, die besagt, dass immer mehr Menschen immer älter werden, ist das vielleicht der richtige Weg.


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